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Gemeinde Mariä Himmelfahrt - Queichheim

Queichheimer Hauptstraße 80 (Kirche)
76829 Landau-Queichheim

Tel

Fax

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0 63 41 / 9 68 98 -0

0 63 41 / 9 68 98 -111

Pfarramt.LD.Mariae-Himmelfahrt@Bistum-Speyer.de

Die Gemeinde Mariä Himmelfahrt - Queichheim liegt im Südosten der Stadt Landau und bildet eine der Keimzellen des kirchlichen Lebens in der Region, denn die erste Kirche von Queichheim wird urkundlich beim Kloster Weißenburg vor dem Jahre 991 erwähnt. Queichheim war bis 1279 Pfarrsitz von Landau. 

Patronin der 1.370 Katholiken zählenden Gemeinde ist Maria, die in den Himmel aufgefahren ist.

Seit 1. Advent 2015 gehört die Gemeinde Mariä Himmelfahrt Queichheim zur neuen Pfarrei Mariä Himmelfahrt Landau.

Im Gedenken

Nachruf Schwester Saluta

Mit Bestürzung hörten viele Queichheimer*innen vom Tod von Schwester Saluta. Sie verstarb am 28. August d. J. im Mutterhaus in Mallersdorf. Schwester Saluta wurde 98 Jahre alt. Mit 24 Jahren trat sie als Kandidatin ins Kloster Mallersdorf ein und legte am 20.05.1954 ihre Ordensgelübde ab. 1962 kam sie als gelernte Damenschneiderin nach Queichheim und leitete die Nähschule im Schwesternhaus. Mit sehr viel Geschick unterwies sie die Frauen im Nähen. Zur gleichen Zeit übernahm sie auch den Sakristeidienst in der Pfarrkirche und den Mesnerdienst. Vielen Messdienerinnen und Messdienern war sie eine wichtige Ansprechperson in der Sakristei und Schwester Saluta fragte auch lange nach ihrem Ausscheiden immer wieder nach dem Befinden der einzelnen „Oberminis“.  Sie kümmerte sich auch um die Besorgung der Kirchenwäsche und den Blumendienst. Mit selbstgezogenen Blumen aus dem eigenen Garten schmückte sie  mit viel Liebe den Kirchenraum. Sie war im Gottesdienst Lektorin, Kommunionhelferin, brachte die Krankenkommunion in die Wohnungen und gehörte lange Zeit dem Pfarrgemeinderat an. Als sie nach mehr als 40 Jahren ihre letzten Posten in der Gemeinde übergab, war sie um deren Fortführung sehr besorgt. 2019 ging sie zurück ins Mutterhaus nach Mallersdorf. Der Abschied von Queichheim fiel ihr nicht leicht.

Schwester Saluta wird uns mit ihrer einsatzfreudigen, klaren und zielstrebigen Art lange in Erinnerung bleiben.

Gott vergelte ihr all ihre guten Taten und nehme sie auf in seinen himmlischen Frieden.                                                                                     

    Christel Rother

 

Ssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssst!!!    Nachruf einer Messdienerin für Sr. Saluta

Mitte der Neunziger kommt eine neun-jährige zum ersten Mal zum Messdienen in die Sakristei. Eigentlich sind die Obermessdiener ihre Ansprechpartner. Aber da gibt es noch diese – wie ihr scheint – uralte Nonne mit dem komischen Namen; Schwester Saluta. Ihr strenges Gesicht passt sich perfekt in ihren strengen Habit ein, ihr Kopf scheint für den Schleier gemacht. Sie spricht so ähnlich deutsch wie der Meister Eder vom Pumuckl im Fernsehen. Sie ist es, die dem kleinen Mädchen das Gewand heraussucht und die ihr das Zingulum umbindet. „Aber net dran rumspuin“, sagt sie noch. Dabei rollt das R wie eine Murmel. Was sie damit meint wird schnell klar, denn immer wenn ein Messdiener sein Zingulum zwischen den Händen zwirbelt oder damit herum schlenkert, kommt Schwester Saluta angelaufen, um ihn auszuschimpfen: „Net dran rumspuin, hab i gsagt! Sonst muss i wieder neue machen.“

Diese Nonne ist es, die in der Sakristei das Heft in der Hand hat. Nicht die Obermessdiener, nicht der Pfarrer. Sie weiß, wo alles ist und hütet es wie ihren Augapfel.  Sie stellt Messdienerinnen und Messdiener in Reih und Glied auf, bevor die Prozession hinaus in den Altarraum geht und sorgt für Ruhe.

Als Kind hatte ich einen Heiden Respekt vor Schwester. Saluta und ihrem strengen Blick. Wehe, im Altarraum lief etwas nicht so wie es sollte, jemand hatte seinen Job vergessen oder machte etwas falsch. Dann hörten wir aus der Sakristei ein schneidendes Sssssssssssssssst und sahen Schwester Saluta in der Tür stehen und wild gestikulieren. Sie war ein kleines bisschen wie Gott: Sie hatte ihre Augen überall und ohne sie lief nichts.

In den folgenden Jahren erlebte die Gemeinschaft der Ministrierenden in Queichheim eine große Blütezeit. An Hochfesten gab es manchmal weit über 12 Kinder und Jugendliche für den Gottesdienst einzukleiden. Die Gewänder in passender Größe waren schnell aus. Was tun? Alle, die klein genug waren,  wurden von Schwester Saluta kurzerhand in die alten Gewänder von früher gesteckt, dreiteilig, rot und weiß und mit Goldfadenzipfelkapuze. Für Schwester Saluta muss das ein besonderer Anblick gewesen sein: Wir sahen sie lächeln! „Mei, ihr schauts aus wie kleine Kardinäle!“

Erst jetzt als Erwachsene weiß ich, dass ich mich vor Sr. Saluta nicht hätte fürchten müssen. Sie war die gute Seele der Sakristei und liebte ihren Dienst dort, da bin ich mir sicher. Als sie irgendwann aufhörte, war das Messdienen nicht mehr dasselbe. Wir mussten viel mehr selbst machen und unser Aussehen im Gottesdienst verlotterte zusehends.

Damals hingegen war sie die absolute Respektsperson für mich. Ich ließ mich häufig für Beerdigungen einteilen. Doch einmal hatte ich meine Zusage einfach vergessen und Schwester Saluta wartete vergeblich auf mich. Nach der Beerdigung rief sie mich aufgebracht an: „Du hätt‘st doch kommen sollen! Wo warst du denn?“ Ich war den Tränen nahe und fühlte mich so schlecht, dass ich fieberhaft überlegte, was ich ihr als Entschuldigung geben könnte. Ich entschied mich für eine Karte und 5 Mark meines Taschengeldes; ein hoher Betrag für mich. Dass Schwester Saluta als Nonne nichts mit dem Geld zu tun haben wollte, wusste ich damals noch nicht. Sie schien gerührt von meinem „Buß-Geschenk“, drückte mir das Geld aber wieder in die Hand: „Des brauch i net. Des kannst b‘hoiten. Aber s‘nächste Mal nicht vergessen, gell!“Ich glaube, sie hatte vor allem die Kinder sehr gern. Sie konnte das eben nur auf ihre Art zeigen; da war sie sicher ein Kind ihrer Zeit. Jetzt ist sie heimgegangen, wirklich uralt. Vielleicht übernimmt sie nun wieder den Dienst in der Sakristei beim ewigen himmlischen Gottesdienst. Ich freue mich, wenn ich sie eines Tages dort treffe und mich von ihr einkleiden lassen darf zum Ministrieren…

Danke Sr. Saluta und vergelt‘s Gott, wie sie immer sagte.           

    Angelika Rother

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