Mittwoch, 11. November 2020

Ökumenisches Gebet

ökumenisches Gebet

Zeichen der Solidarität und des Beistands - Bischof Wiesemann und Kirchenpräsident Schad laden zum täglichen ökumenischen Gebet in Zeiten von Corona ein

Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad laden alle Christinnen und Christen im Bistum Speyer und in der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) sowie in den Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in der Region Südwest zum täglichen gemeinsamen Beten in Zeiten von Corona ein.

„Ab Mittwoch, dem 11. November, an dem wir gemeinsam an Martin von Tours († 397), den Bischof und Wohltäter, erinnern, bis zum 2. Weihnachtsfeiertag sollen in allen Kirchen in der Pfalz und Saarpfalz abends um 19.30 Uhr die Kirchenglocken zu läuten“, so Kirchenpräsident Schad.

Die Gläubigen seien auf diese Weise eingeladen, einen Moment inne zu halten und sich im Gebet mit den Erkrankten und Besorgten, den Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegenden, aber auch mit allen zu verbinden, die für die Sicherheit und Versorgung da sind. Dabei könne das zweite ökumenische Gebet mitgesprochen oder ein „Vaterunser“ gebetet werden. Eine Anregung sei es auch, eine Kerze als Hoffnungslicht ins Fenster zu stellen.

„Wir setzen in diesen Tagen, in denen uns die zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie große Sorgen bereitet, wiederum ein hörbares und sichtbares Zeichen der christlichen Gemeinschaft, des gegenseitigen Trostes und der Ermutigung“, betont der Speyerer Bischof Wiesemann.


Treuer und barmherziger Gott,
vor Dich bringen wir alles, was uns in diesen Tagen und Wochen bewegt:
unsere Sorgen und Ängste, aber auch unsere Hoffnung und Zuversicht.
Nach wie vor bestimmt Corona unsere Gefühle, unseren Alltag, unser Zusammenleben.
Die kürzer werdenden Tage, die zunehmende Kälte und der aufsteigende Herbstnebel
sie sind wie sichtbare Zeichen der Angst, der Einsamkeit und der Verunsicherung in uns.
Wir bringen vor Dich die vielen Menschen, die sich fürchten, sich mit dem Virus anzustecken,
und die sich um das Wohlergehen ihrer Familie und Freunde sorgen;
die darunter leiden, dass sie zu anderen auf Abstand gehen müssen
und um ihrer Mitmenschen willen in ihrer Freiheit eingeschränkt sind.
die um ihren Arbeitsplatz bangen, in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind
oder ihre Bildungs- und Berufschancen gefährdet sehen.

Treuer und barmherziger Gott,
wir bitten Dich um Heilung für alle, die an Corona erkrankt sind,
und um Zuversicht für ihre Angehörigen;
die Erfahrung Deiner tröstenden Gegenwart für alle alten, kranken und einsamen Menschen;
das Leben in Fülle für alle Verstorbenen, an die wir in dieser Jahreszeit besonders denken;
um Kraft für die, die haupt- und ehrenamtlich für andere da sind –
in Kliniken, Altenheimen, Behinderteneinrichtungen und Nachbarschaftshilfen;
die richtigen Worte für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger,
die den Menschen gerade auch in dieser Zeit Deine frohmachende Botschaft zusagen;
um Ideenreichtum und Kreativität für alle, die nach Wegen suchen,
unsere Kirchen offenzuhalten und Kirche erfahrbar zu machen;
Halt für die, die durch Corona in wirtschaftliche Not geraten sind;
die richtigen Entscheidungen für alle, die in Politik und Gesellschaft Verantwortung tragen;
um den Geist der Solidarität und Fürsorge für uns –
und alle, die noch dazu unter Krieg und Verfolgung, Terror und Flucht leiden;
die Einsicht, dass jede und jeder von uns sich selbst zurückzunehmen muss,
um das Leben anderer zu schützen.

Treuer und barmherziger Gott,
Du bist das Licht, das alle Dunkelheiten unseres Lebens erhellt.
Du schenkst Hoffnung und Zuversicht, wenn wir nicht weiterwissen.
Du weckst in uns die Bereitschaft, füreinander einzustehen.
Dich loben und preisen wir alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Mit allen Christinnen und Christen auf der ganzen Erde beten wir:
Vater unser im Himmel …