"Die Pfeifenorgel soll in der lateinischen Kirche als traditionelles Musikinstrument in hohen Ehren gehalten werden;
denn ihr Klang vermag den Glanz der kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern
und die Herzen mächtig zu Gott und zum Himmel emporzuheben."
(Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils 1963: SC, 120)
Steinmeyer-Orgel 1924
Bereits ein Jahr vor der Konsekration der Marienkirche 1911 gab es Vorüberlegungen hinsichtlich der Anschaffung einer Orgel. Fehlende Mittel und der Ausbruch des Ersten Weltkriegs erzwangen eine Verschiebung des Projektes.
Am 26. Oktober 1924 fand durch Bischof Dr. Ludwig Sebastian die feierliche Weihe der Orgel aus dem Hause G.F. Steinmeyer & Co statt.
Für die Landauer Katholiken war es ohne Zweifel ein großer Tag: Dreizehn Jahre hatten sie in der 1911 geweihten Marienkirche (bis auf den heutigen Tag die größte Kirche des Bistums Speyer nach dem Kaiserdom und ein charakteristisches Bauwerk des späten Historismus) ohne Orgel auskommen müssen.
Kriegsfolgen
Doch am 16. März 1945 wurden Kirche und Orgel durch Kriegseinwirkungen schwer beschädigt.
Nach provisorischen Reparaturen nach dem Krieg folgte 1956/57 eine der Zeit gemäße generelle Überarbeitung des Instruments durch die Herstellerfirma, bei der u.a. der prächtige alte Prospekt einem versachlichten Freipfeifenprospekt weichen musste und etliche Register gravierend verändert wurden.
Restaurierung 2010-11
Rechtzeitig zum 100jährigen Jubiläum der Marienkirche konnte die folgenrichtige Restaurierung der Orgel im Weihegottesdienst am 3. Dezember von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann vollendet werden.
Die Orgel der Marienkirche zählt nun zu den wenigen Instrumenten dieser Größenordnung aus dem frühen 20. Jahrhundert, die original erhalten sind.